Wissenschaftliche Edition der griechischen Prosaschriften
Johannes von Damaskus (ca. 650–750 n. Chr.) gilt als letzter gemeinsamer griechischer Kirchenvater der Ost- und der Westkirche. Sein Werk umspannt den Gesamtbereich der griechischen Theologie am Ende ihrer großen Epoche und präsentiert sich als dogmatische Summe des orthodoxen Glaubens.
Die hier edierten Schriften zeigen Johannes von Damaskus als Bewahrer und Verwalter der theologischen Traditionen der ersten christlichen Jahrhunderte – vor der Aufteilung in eine West- und eine (orthodoxe) Ostkirche.
Erste kritische Gesamtedition
Initiiert zunächst als Editionsprojekt des Byzantinischen Instituts der Abtei Scheyern wird die erste vollständige kritische Edition der Prosaschriften des Johannes von Damaskus sowie weiterer unter seinem Namen überlieferter Werke seit 1961 unter der Ägide der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erarbeitet.
Johannes von Damaskus ist bis heute besonders für seine liturgische Poesie berühmt, die in den orthodoxen Kirchen fester Bestandteil der Gottesdienste ist. Aus pragmatischen Gründen beschränkt sich die Werkedition der Bayerischen Akademie der Wissenschaften jedoch auf seine Prosaschriften, da dieser Teil seines Werkes besonders intensiver editorischer Aufarbeitung bedarf.
Förderung
Das Projekt wird seit 1961 von der Patristischen Kommission der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften betreut und seit 1980 im Rahmen des Akademienprogramms von der Bundesrepublik Deutschland und vom Freistaat Bayern gefördert.